Die Marzona Stiftung Neue Saalecker Werkstätten wurde gegründet, um die historischen Saalecker Werkstätten bei Naumburg in Sachsen-Anhalt gegenwartskulturell zu transformieren. Durch das Engagement des Sammlers und Mäzens Egidio Marzona wurde der Erwerb der historischen Anlage 2018 ermöglicht.
Das Gebäude- Ensemble, hoch oben auf einem Felsen über der Saale gelegen, blickt zurück auf eine bewegte und schwerwiegende Vergangenheit, die unweigerlich an die Person des Architekten und Rassenideologen Paul Schultze-Naumburg geknüpft ist. Ab 1902 baute dieser in Saaleck sein Wohnhaus und gründete kurz darauf die Saalecker Werkstätten, die bald zu einem Plateau für nationalsozialistisches Gedankengut wurden.
Genau dieses „unbequeme Denkmal“ jetzt als neuen Ort des freien Denkens, des Gestaltens und des Diskurses aufzubauen, ist für die Marzona Stiftung eine durchaus bewusst getroffene Wahl. Dabei werden die ehemaligen Saalecker Werkstätten durch dieDAS – Design Akademie Saaleck (www.die-das.de) vollkommen neu ausgerichtet und einem kreativen und produktiven Austausch gewidmet. Außerdem entsteht ein Lern- und Dokumentationszentrum zur Geschichte der Anlage und ihres Erbauers mit besonderem Fokus auf Themen wie Antisemitismus und Rassismus. In der Mitte Europas wird somit ein entschlossenes und erfahrbares Zeichen gesetzt für die Veränderungskraft einer offenen Gemeinschaft mit uneingeschränkter Gestaltungsfreiheit.
Das gesamte Ensemble wird momentan mit großzügiger öffentlicher Unterstützung nach einem Masterplan der dänischen Architektin Dorte Mandrup umfassend saniert. 2022 konnten erste Schwammsanierungsmaßnahmen durch eine Förderung des Landes Sachsen-Anhalt am Architektenhaus durchgeführt werden.
Vorstand
Egidio Marona
Arne Cornelius Wasmuth (Vorsitz)
Andreas Silbersack